Heute möchte ich eine tolle Technik vorstellen, die bei uns letzten Winter der absolute Renner war: das Fingerhäkeln (oder -stricken).

Ich hatte die Technik schon länger „entdeckt“ und mit Textilgarn ausprobiert, wusste aber nicht so recht was mit dem Produkt anzufangen. Auf einem Weihnachtsmarkt habe ich dann gesehen, dass jemand die „Schlange“ mehrfach um den Hals geschlungen als eine Art Loopschal zusammen“gebastelt“ hatte.

Ich habe dann letztes Jahr einige solcher Loops gemacht und verschenkt. Bei einem Bastelvormittag in der Schule habe ich Wolle dabei gehabt, um mit den Kindern der vierten Klasse in den Lücken ein bisschen finger zu häkeln – und die ganze Klasse hat wie verrückt meterlange „Schlangen“ produziert – die Technik können Kinder ab dem Kindergartenalter fix lernen und erzielen damit schnelle Erfolge, also ein Spass für die ganze Familie 🙂

Wie immer ist die Materialwahl wichtig. Für einen Loop braucht man eine weiche, eher dicke Wolle, die nicht kratzen sollte. Mit Textilgarn kann man Armbänder machen.

Dann geht es los. Rechtshänder nutzen ihre linke Hand als „Strickgabel“. Die Wolle wird „im Slalom“ um die Finger gelegt. Ich habe das hier mal mit Textilgarn gemacht:

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Die linke Hand mit der Handfläche zum Gesicht halten, das Fadenende zwischen kleinen Finger und Ringfinger ein hängen, das Fadenende hängt auf den Handrücken. Den Faden dann vorne am Ringfinger vorbei, hinter dem Mittelfinger rum, aussenrum um den Zeigefinger , vor dem Mittel- und hinter dem Ringfinger durch – dann liegt um jeden Finger eine Schlaufe. Auf den Bilder habe ich es über vier Finger gemacht, es geht auch über zwei oder drei, oder sogar – mit Daumen – über fünf.

Das war der „Maschenanschlag“, nun geht es ans häkeln:

*Den Faden – er hängt beim kleinen Finger, zum weitermachen den vom Knäul nehmen! – hinten an allen Fingern vorbei, Kurve um den Zeigefinger und vorne an allen Fingern vorbei.

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*die untere Schlaufe vom Zeigefinger über den Faden ziehen und hinter sein Finger legen. Dafür nimmt man mit der rechten Hand die Schlaufe, zieht sie ein bisschen nach vorne oben und schlupft gleichzeitig mit dem Finger durch. Es liegt jetzt nur noch der ehemals obere Faden auf dem Finger.

Genauso mit dem Mittelfinger…mit dem Ringfinger……und dem kleinen Finger.*

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Und so wird alles zwischen den ** immer wieder wiederholt, bis die „Kordel“ die richtige Länge hat. Ab und zu zieht man vorsichtig am Anfangsfaden, und die Schlange wächst schnell.

Das Ergebnis sieht so aus:

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Bei dem Textilgarn sieht man ganz gut die Struktur, es sieht aus wie aus der Strickliesel bzw. wie im engen Kreis gestrickte rechte Maschen.

Wenn man übrigens eine Pause machen möchte, kann man die Maschen auf einen Hilfsfaden oder auch auf einen Buntstift „ablegen“.

Ich finde die Länge gut, wenn es – je nach Wolldicke – 5-7 mal um den Hals passt (und noch über den Kopf geht, das muss man probieren!)

Nun werden die Fadenenden verknotet. Ich habe dann ein kleines Rechteck gehäkelt und um das Ende genäht, man kann das Ende auch fest mit Wolle um wickeln.

Ich habe mal ein Demo-Exemplar gemacht, hier die Bilder:

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Ich habe mit einem Rest roter Wolle über vier Finger wie oben beschrieben gestrickt, bis die „Schlange“ sechs mal locker gewickelt um meinen Hals gepasst hat. Dann habe ich den Faden abgeschnitte, und ihn durch die vier Maschen gezogen. Anfangs- und Endfaden habe ich fest verknotet und die Enden fest um die Verbindungsstelle gewickelt, dann nochmal verknotet, die Fäden mit der Nadel im Knoten versteckt – fertig.